Einlösung des E-Rezeptes mit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) möglich!

In meinem Vorträgen erkläre ich zum einen die elektronische Gesundheitskarte (eGK) mit ihren Funktionen (also was man mit ihr alles machen kann – und das ist nicht wenig). Zum anderen berichte ich auch über das E-Rezept, wie es aussieht und man es als Patient einlösen kann.

Seit dem 1.7.23 gibt es nun quasi eine Schnittmenge dieser beiden Themen. So ist die Einlösung eines E-Rezeptes in den Apotheken auch mit der eGK möglich.

Ausstellung des E-Rezeptes

Die Ausstellung des Rezeptes durch den Arzt ist unabhängig von der Nutzung beziehungsweise dem Einlösungsweg des Versicherten, also egal, ob er oder sie einen Ausdruck, die E-Rezept App oder die eGK in der Apotheke vorweist.

Der Arzt stellt in der Sprechstunde die Medikamente, die er verschreiben will, in seinem System, typischerweise einem Praxisverwaltungssystem (PVS), zusammen und speichert sie als E-Rezept in der Telematikinfrastruktur (TI) – das ist die sichere Infrastruktur des deutschen Gesundheitswesens.

Unmittelbar danach steht das E-Rezept für den Versicherten (z.B. zur Einlösung) zur Verfügung. Das dauert keine zehn, fünfzehn Sekunden.

Einlösung eines E-Rezeptes

Grundsätzlich gibt es aktuell drei Wege, für den Versicherten an seine Medikamente zu kommen und das E-Rezept einzulösen.

Lediglich wenn er das E-Rezept auf Papier ausgedruckt mit in die Apotheke nehmen möchte, muss die Arztpraxis an dieser Stelle noch einmal tätig werden und den Ausdruck der Barcodes für die einzelnen Medikamente (inklusive dem Sammelcode) erstellen und das Ergebnis anschließend dem Patienten übergeben.

Bei den beiden anderen Wegen, einer Einlösung (1) mit der eGK und (2) über die E-Rezept App, kann der Patient die Praxis ohne Papier, also ohne einen Ausdruck des E-Rezeptes, verlassen.

In diesem Artikel wollen wir jetzt genauer auf den Prozess mit der eGK schauen. Dafür muss der Patient mit seiner eGK in die Apotheke gehen. Er steckt seine Karte in ein Kartenterminal der Apotheke und der Apotheker sieht alle offenen Rezepte, d.h. die Medikamente, die dem Versicherten verschrieben, aber noch nicht eingelöst beziehungsweise geholt wurden.

Der Versicherte kann nun entscheiden, welche bzw. ob er alle oder nur einige Medikament ausgehändigt bekommen möchte

Wichtig: Die elektronische Gesundheitskarte dient nur zur Autorisierung für den Zugriff auf die Telematikinfrastruktur. Auf der eGK selber sind keine Inhalte von Rezepten, z.B. die Medikamente, gespeichert. Auch braucht der Versicherte zur Einlösung seiner E-Rezepte in der Apotheke mit der eGK keine PIN! Es reicht die eGK ins Kartenterminal zu stecken.

Vor-, Nachteile

Vorteil ist sicherlich die weite Verbreitung der eGK, die als Grundlage für diesen Prozess notwendig ist. Der Prozess ist denkbar einfach: wie bisher stellt der Arzt die E-Rezepte aus und dann geht man einfach als Versicherter mit der eGK in die Apotheke und legt sie vor.

Nachteil ist aus meiner Sicht – deshalb würde ich persönlich hauptsächlich die E-Rezept App verwenden und nicht den Prozess mit der eGK –, dass es keine Übersicht / Ansicht des Versicherten über die noch offenen E-Rezepte bzw. verschriebenen Medikamente gibt.

Neben der Übersicht bietet die E-Rezept App – im Unterschied zur Verwendung der eGK für die E-Rezepte – dem Versicherten auch eine Filtermöglichkeit, mit der er bestimmt und aussucht, für welche Medikamente er dem Apotheker den QR-Code überhaupt zeigt.

Fazit

Ich denke dank der Einfachheit einerseits und andererseits da alle (zumindest gesetzlich) Versicherten eine elektronische Gesundheitskarte eGK haben, wird sich diese Möglichkeit der Einlösung eines E-Rezeptes rasend schnell durchsetzen.

Im Vergleich zum vorher von vielen favorisierten Papierausdruck des E-Rezeptes als einfachsten und meist verwendetem Einlösungsweg, hat die Nutzung der eGK-Lösung Vorteile für den Arzt (schnellere und einfachere Ausstellung, als wenn noch ein Ausdruck in der Praxis erfolgen muss) und für den Patienten (keine weitere Unterlage / Dokument notwendig).

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