GutenBot – der Corona-Chat

Eine unstrukturierte Möglichkeit, Fragen zum Corona-Virus beantwortet und insbesondere auch die Wahrscheinlichkeit einer eigenen Ansteckung bewertet zu bekommen, bietet ein neuer Chatbot der Universitätsmedizin Mainz.

Bild 1: Gesprächsbeginn vom GutenBot

Auf der Webseite der Universität Mainz beginnt der GutenBot genannte Chatbot die Kommunikation in Form eines Gesprächs: „Hallo mein Name ist GutenBot, ich bin Ihre digitale Assistentin“, siehe Bild 1.

Ein Chatbot ist übrigens ein textbasiertes Dialogsystem, das es dem Nutzer ermöglicht mit einem technischen System (also nicht einem Menschen am anderen Ende, auch wenn es sich so anfühlen beziehungsweise lesen kann) zu chatten beziehungsweise in diesem Fall einen Corona-Chat zu führen.

Das Ziel des GutenBots ist es, Nutzern erste Fragen zur neuen Lungenerkrankung, zum Beispiel über Symptome oder Schutzmaßnahmen, zu beantworten.

Als Ergebnis des Corona-Chats, wenn der Benutzer von eigenen Symptomen spricht, soll der Bot natürlich keinen Arztbesuch ersetzen, aber er liefert eine grundsätzliche Risikoabschätzung, wann ein Arztbesuch für den Nutzer sinnvoll ist.

Der Vorteil von GutenBot: Der digitale Corona-Chat steht rund um die Uhr zur Verfügung, schnell und ohne Wartezeiten, da er – im Gegensatz zu einer mit einer bestimmten Anzahl an Personen besetzten Telefonzentrale – beliebig oft gleichzeitig gestartet werden. So half und hilft ein solches Angebot gerade in den Zeiten großen Ansturms allen Informationsbedürftigen ihre Fragen zu beantworten (wenn zum Beispiel alle Hotlines besetzt sind oder man in langen Warteschleifen landet).

Der GutenBot ist unter der Leitung des Gutenberg Health Hub der Universitätsmedizin Mainz sowie einem 18-köpfigen Team von Freiwilligen aus ganz Deutschland im Rahmen des #WirVsVirus-Hackathon entstanden.

Wie sieht so ein Dialog aus

Die Chats sind natürlich nicht so vielfältig wie mit einem Menschen, aber es entsteht trotzdem ein Dialog. So fragte mich der GutenBot in einem meiner Test-Gespräche, in dem ich angab, Husten zu haben, ob ich mehr als ein typisches Corona-Symptom habe und riet mir anschließend meinen Hausarzt telefonisch zu kontaktieren, siehe Bild 2. Die dargestellte Dame mit dem Stethoskop ist übrigens der GutenBot und das graue, schemenhafte Männchen stellt meine Fragen und Antworten.

Aber auch von sich aus spricht der GutenBot Themen, wie in Bild 3 zu sehen ist, an: „Darf ich Ihnen Tipps zum richtigen Händewaschen geben“.

Bild 2: Corona-Symptome

Bild 3: Tipps zum richtigen Händewaschen

Mein Fazit

Ein interessantes Experiment, das tatsächlich in Zeiten der Überlastung von Hotlines und anderen Beratungsstellen hilft, erste Fragen beantwortet und eine erste Einschätzung zu bekommen. Für einen intensiveren Dialog ist das System aber natürlich noch zu klein und standardisiert.

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