Filter im DiGA-Verzeichnis

Langsam, aber sicher steigt die Anzahl der „Apps auf Rezept“ an. Nach rund zwei Monaten enthält das offizielle DiGA-Verzeichnis (Digitale GesundheitsAnwendungen) des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Mitte Dezember nun sieben verschiedene Anwendungen:

  • für Tinnitus die App Kalmeda (iOS und Android)
  • für nichtorganische Insomnie, also Schlafstörungen, die App somnio (iOS, Android, Webanwendung)
  • für Angst- und Panikstörungen die Anwendung velibra (Webanwendung)
  • für Angst- und Panikstörungen die App Invirto (iOS und Android)
  • bei Rückenschmerzen (Koxarthrose) die App Vivira (iOS und Android)
  • bei Übergewicht (Adipositas) die App zanadio (iOS und Android)
  • bei Multipler Sklerose (MS) mit Fatigue die Anwendung elevida (Webanwendung)

Dabei sind erst drei dieser DiGAs dauerhaft aufgenommen (elevida, somnio und velibra), während der Rest innerhalb der ersten zwölf Monate nach der Aufnahme eine entsprechende Wirksamkeit für die Situation des Patienten noch nachweisen muss. Sie sind deshalb erst einmal nur vorläufig aufgenommen.

Neu im DiGA-Verzeichnis: Filter

Noch ist das Angebot überschaubar. Aber angesichts von über zwanzig weiteren Anträgen in der Überprüfung beim BfArM, wie ich heute morgen las, ist absehbar, dass es irgendwann demnächst eine Möglichkeit braucht, mit der man einfacher eine passende DiGA finden kann, als das Verzeichnis von oben bis nach unten durchzublättern.

Das ist vor zwei, drei Tagen nun auf der Webseite ergänzt worden: Es gibt klickbare Auswählboxen und Filter, um die Liste auf passende Anwendungen zu reduzieren.

Bild 1: Übersicht über die Filter
Die möglichen Filter (oben links durch einen Klick auf das „auf dem Kopf stehende Dreieck“ einzublenden) sind sehr übersichtlich und einfach verständlich dargestellt. Insbesondere der erste Punkt, die Kategorie, die quasi einem Körperteil entspricht, mit dem man Probleme hat, gefällt mir gut, Da alle Kategorien angezeigt werden, fällt es auch dem unerfahrenen Nutzer leicht, wenn er auf der Suche nach einer DiGA für seine Krankheit ist, die richtige Kategorie zu identifizieren (also beispielsweise Ohren für Tinnitus). Inwieweit es sinnvoll ist, sich DiGAs verschiedener Kategorien anzeigen zu lassen, erschließt sich mir nicht, wird aber vielleicht die Zukunft zeigen.

Ein Pendant zu diesem Filter ist der Punkt „Anzuwenden bei“, in den die nach ICD-10 kategorisierte Krankheit beziehungsweise ihr ICD-10-Code eingegeben beziehungsweise ausgesucht werden kann. So bekommt man beim Klick in das Eingabefeld alle Codes angezeigt, für die DiGA existieren und kann den zutreffenden Code als Filter auswählen.

Das wird wahrscheinlich eher von Ärzte genutzt werden, alternativ können es aber natürlich auch Patienten, die die betreffenden ICD-10-Codes beispielsweise aus ihrem Arztbrief kennen, verwenden.

Weitere mögliche Filter sind:

  • Plattform, also auf was für einem Gerät soll die DiGA laufen
  • Status, also ist die DiGA vorläufig oder dauerhaft aufgenommen ins Verzeichnis
  • Altersgruppe, aktuell wird zwischen „Erwachsenen“ (18-65) und Senioren (über 65) differenziert
  • Sprache, deutsch und englisch sind aktuell im Angeboit
  • Zuzahlung, also muss der Patient etwas zur Erstattung der Krankenkasse dazuzahlen oder nicht
  • Zusatzgeräte optional verfügbar
  • vertragsärztliche Leistungen erforderlich oder nicht

Ebenfalls neu: Sortierung

Bild 2: Mögliche Sortierungen
Die vollständige, aber auch die sich aus den Filtern ergebende Liste der DiGAs kann dann noch nach verschiedenen Kriterien sortiert werden, siehe Bild 2.

So kann die Liste nach dem Erscheinungsdatum oder dem Alphabet auf- oder absteigend angezeigt werden.

Mein Fazit

Eine hilfreiche Auswahl an Filtern, die für die Suche nach passenden DiGAs bereitgestellt wird. Aus Patientensicht finde ich, wie oben schon angemerkt, die Aufzählung der möglichen Kategorien („Ort der Beschwerden“) sehr sinnvoll und auch die direkt darunter auszuwählende (technische) Plattform. Damit hat man die beiden wichtigsten und wahrscheinlich auch am ehesten genutzten Filter gleich ganz oben im Zugriff.

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