Kostenlose Übersetzung von Befunden – washabich.de

Was hab‘ ich? (washabich.de)

Von Dresden aus wird eine Webseite betrieben, mit der sich Patienten kostenlos ärztliche Befunde mit Fremdwörtern und Fachbegriffen („Medizinerlatein“) in eine für Patienten verständliche Sprache („Patientendeutsch“) übersetzen lassen können: www.washabich.de.

Dies passiert durch „im Hintergrund der Webseite arbeitende hunderte Medizinstudierende (ab dem 8. Fachsemester) und Ärzte“, die ehrenamtlich für washabich.de tätig sind. Anschaulicherweise gibt es eine Webseite mit allen an Übersetzungen tätigen Personen („Unser Übersetzer-Team“), was mir gut gefällt. Durch die Angaben der Namen und Fotos bekommt man gleich einen persönlicheren Bezug und das Vertrauen wird gestärkt.

Verschiedene Partner wie Versicherungen unterstützen das Projekt. Vorbildlich sind diese Unternehmen auf einer eigenen Partnerseite (siehe linke Leiste in Bild 1, Partner) und detailliert mit der Form ihrer Unterstützung aufgeführt.

Der Prozess

Wie man an die Übersetzung kommt, ist schnell beschrieben und einfach nachzuvollziehen, siehe auch Bild 1. Der zu übersetzende Befund darf maximal zwei Schreibmaschinenseiten lang sein und kann per Fax, als eingescanntes Dokument oder als eingetippter Text an washabich.de übermittelt werden (Schritt 2).

Dabei sollen die personenbezogenen Daten geschwärzt werden (Schritt 1) – für die Übersetzung sind sie nicht notwendig und erhöhen die Datensicherheit, wie auf der Webseite selber auch betont wird. Notwendig sind – für die bessere Interpretation der Befunde – nur das Alter und das Geschlecht. Sämtliche Daten, so garantiert es washabich.de, werden nicht an Dritte weitergegeben.

In Schritt 3 (alle Schritte auf Bild 1 ersichtlich) können dann noch Hinweise zur Übersetzung, zum Beispiel Fokussierung auf bestimmte Abschnitte im Befund, gegeben werden. Hier hatte ich eine Priorisierung für die Übersetzerin bei meinem Befund angegeben. Dies wäre aber nicht notwendig gewesen, da alles übersetzt wurde.

Abschließend werden dann im vierten Schritt die für die bessere Einordnung der Übersetzung „statistischen Daten“ abgefragt (Alter, Geschlecht) und es muss eine Mailadresse eingegeben werden, an die der Befund „bekanntgegeben“ wird. Tatsächlich wird der Befund nicht verschickt, sondern befindet sich auf einer Webseite von washabich.de – der Link zur individuellen Webseite und das zum Abruf dieser Seite notwendige Passwort werden nach der Fertigstellung der Übersetzung an diese Mailadresse (unverschlüsselt) gesendet.

Bild 1: Eingabebildschirm für den Befund

Aktuell kommt es allerdings zu Wartezeiten bereits bei der Einlieferung. So bekam ich beim ersten Besuch der Webseite washabich.de Mitte September 2018, die Nachricht, dass ich mich auf eine Warteliste eintragen möchte und es ein bis zwei Wochen Wartezeit dauern würde, bis ich den Befund hochladen kann. Wenig später (in meinem Fall lediglich sechs Tage) erhielt ich dann die Nachricht, dass mein Befund zur Übersetzung eingeliefert werden kann.

Die Übersetzungen werden dann „innerhalb weniger Tage“ fertig und dem Patienten zur Verfügung gestellt. Nach rund einer Woche kam eine Mail mit der Bitte um Geduld aufgrund der vielen Übersetzungen, aber nach rund 14 Tagen erhielt ich dann das Ergebnis.

Die Übersetzung

In der Mail, mit der die Fertigstellung der Übersetzung bekanntgegeben wird, sind dann – wie oben beschrieben – ein Link für den Patienten zu seiner Übersetzung als auch (in derselben Mail) ein Passwort enthalten. Der Sinn erschließt sich mir nicht ganz – wer die Mail mit dem Link hat, der hat auch das Passwort, das auf der sich durch den Link öffnenden Webseite für die Übersetzung, eingegeben werden muss.

Die Übersetzung beginnt mit ein paar Vorbemerkungen, siehe Bild 2. Im Anschluß daran (nicht mehr im Bild) erfolgt die Übersetzung des Befundes als fließender Text. Dabei ist der Text sehr gut lesbar, sinnvoll untergliedert und wichtige Begriffe sind zur Orientierung fett geschrieben.

Es erfolgt eine wörtliche Übersetzung, dass heißt, einzelne, zusammenhängende Diagnosen werden fettgedruckt aus dem Befund als eigener Absatz beziehungsweise eigene Zeile zitiert.

Im jeweils direkt darunter stehenden Absatz erfolgt die Übersetzung dieser Diagnosen mit Erklärungen. Beispielsweise kann es da heißen: „Bei einer Biopsie werden kleine Proben von Organen oder Geweben entnommen. Diese Gewebeproben werden später…“

Der Übersetzer oder die Übersetzerin sind vorher nicht bekannt, werden aber, siehe Bild 2, mit dem Ergebnis nachher bekanntgegeben.

Wichtig ist – insbesondere für den oder die freiwillige(n) Übersetzer(in) -, dass man in der linken Spalte neben dem Befund ein Feedback zum Ergebnis gibt. Darauf wird auch in zwei, drei Mails, die später kommen, ebenso hingewiesen, wie die Bitte um eine finanzielle Unterstützung des kostenlosen Angebotes von washabich.de

Bild 2: Befund-Ansicht

Fazit

Die kostenlosen Übersetzungen, die washabich.de mit ein paar Tagen Wartezeit bietet, lohnen sich und sind aus meiner Sicht hilfreich.

Man darf allerdings nicht mit einer falschen Erwartung herangehen und glauben, dass die Befunde ausführlich interpretiert werden. Es handelt sich um eine (mehr oder weniger) wortwörtliche Übersetzung mit eingeschobenen Erklärungen. Dennoch kann die Übersetzung einem mündigen Patienten, der seine Befunde besser verstehen will, sehr wertvolle Dienste leisten.

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