Meditation mit 7mind – Teil 2 des Praxistests

Meditation mit 7mind – Teil 2 des Praxistests

Im ersten Teil dieser Kurzserie, „Meditation mit 7mind – Teil 1 des Praxistest“, ging es um die App, ihren Aufbau und die Nutzerfreundlichkeit der Bedienoberfläche. In diesem zweiten und letzten Teil geht es um den Ablauf einer Meditation, das Preismodell und mein persönliches Fazit zu 7mind.

Der Weg ist das Ziel – Ablauf einer Meditation

Wichtig ist eine Entscheidung für ein Modul oder einen Kurs aus der Vielfalt der angebotenen Module (siehe auch Teil 1 dieser Serie). Denn im „Heute“-Bildschirm wird immer nur der Fortschritt eines einzigen Kurses angezeigt beziehungsweise immer nur die nächste Meditation des einen aktuellen Kurses.

Das ist hilfreich, weil man so immer sofort erkennt, wo und wie es weitergeht, wenn man einen Kurs absolviert. Man muss also weder den angefangenen Kurs noch den aktuellen Fortschritt im Kurs heraussuchen, um den nächsten Schritt zu tun.

Bild 1: Bildschirm während Meditation
Startet die Meditation ist der Bildschirm schön reduziert und übersichtlich, siehe Bild 1. Man sieht den Meditationsplayer, ein Siebeneck, in dessen Mitte sich die Start-/Stop-Taste befindet und das sich manchmal langsam – angepasst an den Atem – ein wenig in der Größe verändert, im Wechsel groß und klein wird.

Der Rand des Siebenecks stellt den Fortschritt der Lektion dar, man sieht oben den etwas dickeren Rand vom Siebeneck, der anzeigt, wie viel ich schon von dieser Meditation gehört hatte.

Sehr hilfreich finde ich, dass es einen Gong gibt, mit der die Meditation beginnt, aber vor dem Gong einleitende und erklärende Worte (von wenigen Minuten Dauer) eingesprochen werden. So kommt man ein wenig zur Ruhe und kann beginnen sich langsam auf die Mediation einzustellen. Abgesehen davon sind dies meist motivierende und erklärende Inhalte!

Wer gleich mit der Meditation anfangen will, kann aber auch den unten auf dem Bildschirm befindlichen Button „Intro überspringen“ drücken und gleich beginnen.

Auch am Ende gibt es einen Gong und ein paar Worte – ich hätte es nicht gedacht, aber auch das hilft mir langsam und nicht abrupt in die (hektische) Gegenwart zurückzukehren.

Was mir gut gefällt: Mit dem 7Mind Mindfulness Guide gibt es quasi eine einfache Anleitung, in welcher Reihenfolge (und in welchem Tempo) man sich dem Thema nähern und es umsetzen sollte. Das ist bei der Vielzahl an Möglichkeiten und Material, die 7Mind bietet, wirklich sinnvoll: „Erste Erfahrungen sammeln, eigene Routine entwickeln und deine Meditationspraxis an deine individuellen Bedürfnisse anzupassen“.

Spannend: Man wird ermuntert, die für sich selbst beste Meditationart zu finden (ähnlich der Sportart, die man liebsten macht). Dafür kann man in der App verschieden Arten ausprobieren, wie beispielweise „Gedanken wahrnehmen“, „Klangmeditation“, „Atembeobachtung“, „Visualisierung und Imagination“ oder den „Body Scan“.

Gut finde ich, dass man nach den Meditationen kurze, aufmunternde Mails von 7mind erhält. Schade: Manchmal wird eine Folgeaktivität motiviert, aber als ich in meinem Test auf den entsprechenden Button drückte, zum Beispiel „7minder aktivieren oder meditieren“, gelangte ich nicht direkt in die App oder auf die Webseite, sondern nur standardmäßig immer in den App Store. So konnte ich die dann gewünschte Aktivität also gar nicht so einfach durchführen.

Zum Abschluss noch ein kleiner Tipp: Ich benutze seit neuestem Apple Airpods Pro, mit denen ich die Umgebungsgeräusche bei den Meditationen ausblende, sodass auch dadurch weitere „Stör-“ Effekte aussen vor sind und es mir leichter fällt, mich auf den gesprochenen Text zu konzentrieren.

Kontinuität

Jetzt bin ich jemand, der am liebsten alles gleich perfekt können und machen würde. Und da ist es gut, dass 7mind den Erfolgsdruck bei einem so weiten Thema wie der Meditation gleich erst einmal senkt: „Auch eine für dein Gefühl nicht so erfolg­rei­che Medi­ta­ti­ons­ses­sion tut also gut.“

Unterstützt wird dies von Ergebnissen bisheriger Untersuchungen, dass es schon ausreicht, wenige Wochen oder Tage zu meditieren, um positive Nebeneffekte wie beispielsweise Stressreduktion oder besseren Schlaf zu spüren. Selbst solche kurzen Zeiträume sollen schon zu Veränderungen im Gehirn und sogar im Immunsystem führen.

Ohne Erinnerungen ist es mir übrigens am Anfang nicht gelungen wirklich jeden Tag weiter zu machen – insofern sind die Erinnerungen eine gute Sache. Schade allerdings, eine Erinnerung lässt sich nicht verschieben, wenn sie zu einem Zeitpunkt kommt, der nicht passt. Somit kann man sie leicht wieder vergessen.

Gute Idee: Sogenannte 7minder holen die Nutzer ein- oder mehrmals am Tag (je nach Einstellungen des Nutzers) aus dem Alltagstrott und helfen ihm dabei, zwischendurch innezuhalten und einmal Abstand zu gewinnen.

Unterschied zwischen kostenloser und kostenpflichtiger App

Vorweg erst schon einmal die Information, dass es viele Möglichkeiten gibt, sich bei der Nutzung der Plus-Version der App unterstützen zu lassen und die Gebühren bezahlt zu bekommen. Doch dazu später mehr.

Kern sind nach meinem Verständnis die folgenden zwei Versionen:

  1. Die kostenlose Basisversion, in der der Grundkurs und einzelne Meditationen enthalten sind. Ferner können hier die 7minder aktiviert und genutzt werden. Gut, um Meditationen und die App auszuprobieren.
  2. Die Plus-Version enthält die sehr zahlreichen Meditationsanleitungen (aktuell bereits über 600!), Intensivkurse, um bestimmte Themen zu vertiefen, und Unterstützungen für einen guten Schlaf beziehungsweise Einschlafroutinen.
    Es gibt drei Varianten der Bezahlung, die Monatszahlung (aktuell im März 2021 für 11,99 €), das Jahres-Abonnement (für monatlich 5€) und der Kauf der stetig wachsenden App-Inhalte ohne Abo (einmalig 199,99€).

Ferner gibt es als quasi dritten Pfad noch das sogenannte Achtsamkeitsbasierte Stressmanagement (ABSM). Es besteht aus 8 Modulen a 50 Minuten (in der Bibliothek der 7Mind App unter der Kategorie „Gesundheit“).

Für die Erstattung muss der Kurs einmal vollständig absolviert sein (gut!). Dann schreibt man eine E-Mail an 7Mind und bekommt die Teilnahmebescheinigung. Zusammen mit dem Zahlungsbeleg kann man die Bescheinigung bei seiner Krankenkasse einreichen, um die Kosten erstattet zu bekommen (mehr dazu auf der folgenden Unterseite von 7mind). Parallel bekommt man beim ABSM für 12 Monate den Zugang zu 7Mind Plus, also allen anderen Kursen und Meditationen.

7Mind kooperiert mit verschiedenen gesetzlichen Krankenkassen. So ersetzt die Barmer 100% und auch andere Krankenkassen erstatten bis zu 100% der Kosten.

Der kostenlose Grundlagen-Kurs ist von der Stimme Paul eingesprochen. Wie ich finde, ein angenehme Stimme. Sobald man ein kostenpflichtiges Abo abschließt, kann man zwischen den Stimmen von Paul und Dorothea wählen.

Mein Fazit

Mir gefällt sowohl der Ansatz als auch – mit einer Einschränkung – die 7mind App für Meditationen sehr gut. Es gibt eine in der Plus-Version äußerst umfangreiche und vielfältige Auswahl und auch das Handling mit dem „Heute“-Bildschirm sowie der Aufbau der einzelnen Meditationen ist klasse. Lediglich die schon fast unübersichtliche Darstellung der zahlreichen Meditationen lässt den Nutzer manchmal ein wenig verloren zurück. Eine Kategorisierung oder Clusterung würde hier nach meiner Meinung helfen.

Aber aufpassen: Der Weg ist das Ziel. Auch wenn man meint, sieben Minuten sind nicht lang, das kann ich schnell dazwischen schieben (zum Beispiel, eben weil mich die App gerade daran erinnert), so macht das nach meiner Erfahrung wenig Sinn. Zumindest wenn man mit dem Ziel herangeht, die Meditation dann analog einem todo von der Aufgabenliste als erledigt streichen zu wollen. Vielleicht aber sind auch sieben Minuten (zumindest für mich) zu kurz, um in entsprechenden Situationen wirklich loszulassen. Trotzdem eine klare Empfehlung von meiner Seite für 7mind.

Verwendete Apps und Versionen

Folgende Versionen habe ich für diesen Bericht verwendet:
Ich habe von 7mind die Version für iOS 2.23.0 für die Screenshots verwendet (Stand 29.12.2020). Das Plus-Abonnement wurde mir freundlicherweise von der 7mind GmbH kostenlos zur Verfügung gestellt. Den Artikel über den Test habe ich davon unbeeinflußt nach meinem persönlichen Eindruck geschrieben!

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